2025 Clubabend 11.07.

Auch diesmal beschäftigte uns wieder das Transparenzregister. Es wurde berichtet, dass der Verein sich von den Beiträgen befreien lassen könnte, wenn eine Gemeinnützigkeit bescheinigt wird. Dies ist aber mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Kosten würden wahrscheinlich den Nutzen übersteigen.

Von Freitag, den 20.06.25 bis Sonntag, den 22.06.25 fand in Berghausen bei Bad Berleburg zum 30, mal ein Tractorpulling-Wettbewerb statt. Laut Programminformation waren an den drei Tagen insgesamt 15 Fahrzeugklassen am Start. Uwe konnte uns von diesem Event berichten und hat auch einen Artikel auf PMV Unterwegs beigesteuert (hier)
Über Stefans Urlaubserlebnis, Militärdioramen im Schaufenster einer Apotheke in Santander , redeten wir kurz. Leider konnte er sich mit dem Personal, das nur Spanisch sprach, nicht verständigen und deshalb keine Hintergründe zu den Exponaten erfahren. Die Dioramen in 1:35 erschienen ihm gut gebaut .Offensichtlich hatte der Modellbauer auch keine Hemmungen, brutalere Szenen darzustellen.
Dann war wieder das Plastik an der Reihe.
Roberts Bf 109 E-3 von Eduard/Special Hobby in 1:72 ist fertig. Es stellt das Flugzeug von Fritz Losigkeit dar, wie er es im September 1941 während der Luftschlacht um England als Oberleutnant bei der 2/ JG26 in Nordfrankreich geflogen hat. Der Standard Anstrich wurde lokal von den Warten verbessert. Die Farbe wurde teilweise mit dicken Pinseln und Schwämmen an den Rumpfseiten aufgetragen. Das konnte Robert mit den neuen AK Stiften gut simulieren. Er hat aber auch Gebrauchsspuren und Kraftsoff und Ölspuren aufgebracht. Neben seinen AK Stiften Benutzte er auch Bleistifte. Er wies daraufhin, dass die Fahrwerksbeine bei den meisten Bf 109 Modellen falsch dargestellt sind, da sie in ausgefedertem Zustand dargestellt werden. Die AZ Kits haben korrekte Fahrwerksbeine.

Da die E-3 fertig ist, stellte er uns sein nächstes Projekt vor eine Bf 109 E-4 in Wüstentarnung. Auch hier hat er wieder einzelne Baugruppen vorlackiert und das Cockpit in RLM Grau grundiert und detailliert.

Uwe präsentierte uns das Extended Armament Vihicle (Wheel Mobile Version) von BANDAI Maßstab 1:144.
Wer Uwe und seine Modelle kennt, weiß dass es sich bei seinem bevorzugten Maßstab um 1:12 handelt. Um die verschiedenen Maßstäbe zu verdeutlichen, hatte Uwe vergangenen Monat Motorräder in verschiedenen Maßstäben mitgebracht. 1:10. 1:12, ohne konkrete Maßstabsangaben und ein Bike, das vom Maßstab komplett aus dem Rahmen fällt.
Dieses Mal hat Uwe einen Bausatz mitgebracht, der komplett aus seinem Maßstabsrahmen fällt. Das Extended Armament Vihicle (Wheel Mobile Version) von BANDAI Maßstab 1:144.
Richtig! 1:144! Hier handelt es sich um ein Fahrzeug für die 1:144er RobGundam Roboter. Der Bausatz stammt aus dem März 2025 und kostet EUR 7,50!!! Als der Bausatz bei Hobby Link Japan als Neuheit auftauchte hat ihn Uwe erst mal ignoriert. Ist ja nicht sein Maßstab. Späterfiel ihm dann unser Vereinskumpan Robert ein, der auch Gundam Roboter in 1:144 baut.
Und die passen eigentlich recht gut zum Maßstab 1:12. Also hat Uwe einen der Bausätze bestellt. Bei EUR 7,50 kann man nix falsch machen. Nachdem Uwe in diesen Bausatz geschaut hatte, hat er sofort noch vier weitere Bausätze nachgeordert. Bei EUR 7,50 …
Zunächst kann man das Fahrzeug gemäß Bauanleitung in drei verschiedenen Versionen bauen. Als Radfahrzeug mit großen Rädern, mit kleinen Rädern und im sogenannten „Hoovering Mode“, somit quasi als Luftkissenfahrzeug. Hierzu werden die vier Räder horizontal unter dem Fahrzeugkörper angebracht. Um den Luftkissen Effekt noch zu betonen, hat Uwe bei den Rädern jeweils nur eine Radhälfte verbaut. Ein sehr vielseitiger Bausatz. Für EUR 7,50! Der Bausatz selbst fordert keinerlei modellbauerischen Fähigkeiten. Alle Elemente werden mit 3 mm-Noppen gesteckt und sind somit zu sehr vielen anderen asiatischen Bausätzen kompatibel.
Die beiden Figuren, die Uwe ebenfalls mitgebracht hat, standen schon länger gelangweilt in seiner Vitrine. Jetzt bekommen die Figuren endlich eine sinnvolle Beschäftigung. Sie sollen Segway fahren. Um die verschiedenen Versionen bauen zu können und die Fahrzeuge gegebenenfalls mit separaten Zurüstteilen ausstatten zu können, sind insbesondere die Gehäuseteile mit einer ganzen Reihe von 3mm Bohrungen versehen. Da die Segeways sich nicht nur durch die Lackierung von den militärischen Fahrzeugen absetzen sollen, hat Uwe die nicht benötigten Bohrungen (für die 3 mm-Stifte) verklebt. Hierzu hat sich Uwe kleine Stücke der Spritzrahmen abgeschnitten, die passenderweise einen Durchmesser von 3 mm aufweisen. Nach dem Verschleifen der Stopfen haben sich einige der Gehäusefugen ins Modellbaunirwana verabschiedet. Obwohl nicht klar ist, ob man die sehr feinen Fugen nach dem Lackieren überhaupt noch erkennen könnte, hat Uwe einen Teil der Fugen bereits nachgraviert. An den Fahrradsattelähnlichen Sitzen hat Uwe die Haltegriffe und überflüssige Laschen entfernt.
Uwe will die Segeways passend zu den Farbschemen der beiden Figuren lackieren. Lassen wir uns überraschen …
Reiners nächstes Projekt ist ein Sherman Panzer von Heller in 1:72. Im Rahmen der D-Day Veranstaltungen im Juni hatte er die Idee einmal einen Sherman Panzer im kleinen Maßstab zu bauen. Das Heller Modell gefiel ihm am besten. Außerdem enthält der Bausatz verschiedenes Sonderzubehör für Shermans, die beim D-Day und kurz danach eingesetzt waren, die auch bei anderen amphibischen Operationen benutzt wurden. Auch der Preis von 8-1o € im Netz hatte ihm zugesagt. Der Heller Bausatz sche3int immer noch auf der Höhe der Zeit, obwohl die Form seit 2014 immer wieder neu aufgelegt wird. Einzig über die Gummiketten könnte man diskutieren. Diese ist aber Standart bei ältreren Panzermodellen. Wir werden sehen, was er aus dem Kit macht.

Ernst hatte 2 Modelle zum Thema Ernst Udet dabei. Der 1896 in Frankfurt geborene und München aufgewachsene Udet war eine der bekanntesten und schillerndsten Figuren der deutschen Luftfahrt in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Schon als Schüler begeisterte er sich für die Aviatik, baute Flugmodelle und später Gleiter. Im ersten Weltkrieg war er Jagdflieger und mit 62 Luftsiegen der erfolgreichste überlebende deutsche Weltkriegsflieger. Nach dem Krieg verdingte er sich bei der Deutschen Luftreederei als Pilot, war in der Leitung eines nach ihm benannten Flugzeugbauunternehmens, das er aber 1925 verließ. Dann war er als Stunt- und Filmpilot tätig. Er bestritt auf Flugtagen Schaukämpfe mit Ritter von Greim, einem anderen Weltkriegspiloten, und zeigte Akrobatik mit seiner Udet Flamingo. In Filmen von Arnold Fanck steuerte Udet die Flugszenen bei. 1933 gelang es Göring seinen Fliegerkameraden Udet für das Reichsluftfahrtministerium und dann für den Aufbau der zukünftigen Luftwaffe zu werben. Auf einer US Tournee lernte er den Vorteil der Sturzbomber kennen und Göring stellte ihm 2 Curtiss Hawk zur Erprobung zur Verfügung. Mit beiden trat er auch öffentlich auf. In der neuen Luftwaffe stieg er im Beschaffungswesen zum Generalluftzeugmeister auf, war aber in dieser Position überfordert. Er forcierte vor allem den Gedanken, alle Bomber müssten Sturzflugtauglich sein. Als die Luftschlacht um England und der Überfall auf die Sowjetunion die Mängel der Luftrüstung aufdeckten, sah er sich zum Sündenbock abgestempelt und beging im November 1941 Selbstmord.
Ein Modell der Udet Flamingo gibt es von Kora aus Tschechien bereits seit 2022. Ernst hatte das Modell schon einmal dabei (hier) und hätte es gerne in Udets Stunt-Flugzeug umgebaut. Das kam aber jetzt heraus. Die Plastikteile sind wie so oft die gleichen wie bei dem Bausatz von 2022, die spezifischen Teile für Udets Flugzeug und der Siemens Halske SH-11 Sternmotor sind aus Resin. Der Spritzguß ist in Short Run Qualität. Paßstifte fehlen, leider auch die Ansatzpunkte für die Streben des Doppeldeckers. Ganz fehlt eine Bespannanleitung,. Ernst will Löcher in Rumpf und Tragflächen vorbohren und dann mit Nylon Haaren oder feinem Draht den Flieger verspannen. Einen Verspannungsplan hat er in der Bauanleitung des Schreiber – Kartonmodellbogens gefunden. Positiv sind vor allem die Decals: Vor allem weil auf den roten Rumpfseiten weiße Beschriftungen vorhanden sind, die sich nicht gut auf dem heimischen PC drucken lassen.
Das zweite Modell war eine Bf 109 V-13/V-14 von AZ in 1:72. Zum Flugmeeting in Zürich 1937 wurden 2 Bf109 mit dem neuen Daimler Benz Motor geschickt. Die rote D-ISLU wurde von Udet persönlich vorgeführt, die graue D-IPKY von Carl Francke, die mehrere Wettbewerbe gewannen. Leider musste Udet das Flugzeug mit Motorschaden beim Alpenrundflug notlanden. Die Spritzgußteile machen einen guten Eindruck. Allerdings müssen einige Teile noch bearbeitet werden: Die Flugzeuge in Zürich waren unbewaffnet. So müssen die Bordwaffen-Kanäle auf der Motorhaube und die Beulen unter den Tragflächen verspachtelt werden. Außerdem Ist die Bauanleitung nicht immer genau. Ernst wird über den Fortgang berichten.

Das überarbeitete Modell des Toyota Celica von Hasegawa hatte Stefan uns schon beim Vereinsabend im Mai vorgestellt. Damals hatte er die im Laufe der Jahre verblassten Decals ersetzt und Details im Innenraum hinzugefügt, die er beim ursprünglichen Bau nicht beachtet hatte.
In den letzten Wochen hat Stefan nun mit einer „Nassverschmutzung“ an dem Modell experimentiert. Das Original wurde bei der RAC Rallye 1993 eingesetzt, einer Rallye im Norden Englands im Monat November. Da gibt es alle Arten von Untergrund bzw. Wege zu bewältigen: Asphaltstraßen, Waldwege, Feldwege, mal trocken, mal nass, manchmal hat es geschneit, manchmal auch nicht. Entsprechend sind die Fahrzeuge verschmutzt. Manchmal nur Straßenstaub, dann wieder Schlammspritzer oder auch Regenwasser oder Schnee.
Stefan wollte nun das Modell, das auf einer Dioramenplatte mit feuchtem Asphalt und Schneeresten am Fahrbahnrand steht, entsprechend verschmutzen. Neben die bereits früher mit der Airbrush aufgetragenen (trockenen) Schlammspritzer sollte zunächst einmal Spritzwasser kommen. Vor allem die Räder sollten einen nassen Eindruck machen, nicht mehr wie bisher trocken auf nasser Fahrbahn daherkommen.
Dafür hatte er sich von AK „Wet Effects Fluid“ besorgt, eine Flüssigkeit, mit der man angeblich Regen- und Wassereffekte auf Fahrzeugen nachahmen kann. Stefan probierte das in verschiedenenVarianten aus. Mal pur, mal verdünnt, mal mit AK Pigmenten etwas verschmutzt vor allem im Bereich der Räder (schmutziges Regenwasser halt). Immer aufgetragen mit einem alten Pinsel. Wirklich überzeugend war das Ergebnis in keinem Fall. Es sah immer aus wie Klarlack, stellenweise speckig und (wenn unverdünnt) wie zu dick aufgetragen. Obwohl es ja auf der Flasche heißt: „This is not a varnish“. Ah ja.
Sein Fazit: Auf einem matten Acryllack wie bei einem Panzer (das sind die Beispiele von AK) mag das ja funktionieren, vor allem, wenn man dann mit Terpentin „Laufspuren“ in die aufgetragene Flüssigkeit zieht. Auf einem glänzend weißen Untergrund sieht es nur aus wie oben beschrieben und das Nachziehen von Spuren mit Terpentin führt nur dazu, das der Glanzlack des Fahrzeuges matt wird. Für Automobilbau erst mal unbrauchbar.
Stefan hat das Modell dann weiter verschmutzt mit AK „Wet Ground“ (geht so) und mit Faller Schneepaste, diese mal pur und mal verschmutzt. Im Ergebnis ist der dann doch zufrieden mit einer stark aber realistisch verschmutzen Toyota Celica im Einsatz in England im November.
Schon vor einiger Zeit hatte Stefan uns das Kanisterset "Jerry Cans" von Miniart im Maßstab 1/24 gezeigt; eine gelungene Ergänzung für seine Rallye Dioramen, wie er sagte. Nun hat er sich noch das zweite Kanisterset des Herstellers besorgt, die "Plastic Cans".
Während es sich bei den Jerry Cans ganz klar um 20 Liter Benzinkanister handelt, sind die Plastik Kanister schon variabler einsetzbar. Sie könnten sicher alle möglicher Flüssigkeiten enthalten: Öl, Wasser Reinigungsmittel etc. Jedenfallls eine schöne Ergänzung der Benzinkanister und ein weiteres Accessoire, um eine Wartungsszene im Rallyesport zu bereichern.
Stefan hat erst einmal einige der Kanister zusammengebaut, grundiert und in verschiedenen Farben spritzlackiert. Vier Benzinkanister und zwei Plastikkanister, die er uns mitgebracht und vorgesellt hat.
Christoph und Horst hatten wieder eine Menge Literatur zum Vorbild mitgebracht.
Christoph stellte uns den Autor Douglas E. Nash vor. Der Westpoint Absolvent und ehemalig US Army Colonel, der in seinen 32 Dienstjahren viele Auslandseinsätze absolviert hatte, arbeitet heute für die History Branch der Marine Corps University in Quantico, Virginia. Er hat einige Bücher über Teilgebiete des Zweiten Weltkrieges verfasst. Christoph hatte „ Hell's Gate: The Battle of the Cherkassy Pocket, January-February 1944“ und „Victory Was Beyond Their Grasp: With the 272nd Volks-Grenadier Division from the Hürtgen Forest to the Heart of the Reich“ dabei. Beide Bände sind gut recherchiert und enthalten für den Militärmodellbauer viele neue unveröffentlichte Fotos. Gerade die Schlacht bei Cherkassy (auch der Korsun Kessel genannt) ist in der Englischen Literatur bisher wenig beachtet worden. Tatsächlich gelang es der roten Armee Deutsche Kräfte in der Ukraine einzukesseln und die sowjetische Propaganda feierte den Ausgang der Schlacht als ein „zweites Stalingrad“. Die Verluste waren enorm, es gelang aber vielen Wehrmachtssoldaten, aus dem Kessel auszubrechen. Die gesamte Ausrüstung blieb allerdings zurück. Aber auch die Sowjetischen Verluste waren gewaltig. Das zweite Buch widmet sich der Geschichte der Volksgrenadierdivisionen und ihrer Rolle in den letzten Kriegsjahren.
Außerdem stellte er uns den Orsprey Band „Tiger vs Churchill, North –West Europe 1944-45“ von Neil Grant vor. Die Bände der Orsprey Reihe versorgen den Leser immer mit einem schnellen Überblick über das Titelthema. Sie sind mit guten Fotos und Farbrissen bestückt. Für das Einlesen in eine Thematik sind sie sehr zu empfehlen.